Hoert sich witzig an, ist er hoffentlich auch. Das ist naemlich eine weitere Persoenlichkeit am Tibetologenhimmel, den ich gleich treffen werde. Mal sehen, was ich von ihm so lernen kann. So bleiben auch die letzten Tage ziemlich spannend.

Heute werde ich mich offiziell von all meinen lieben Arbeitskollegen verabschieden und die letzte Woche gemuetlich in Brooklyn verbringen. Die letzten Zeilen meines papers sind geschrieben und ich muss die Buecher wieder in die Bibliothek bringen, Fotos von allen muss ich auch noch machen und zum lunch bin ich auch noch verabredet. Es wird mal wieder viel los sein. Seit dem Wochenende brennt die Stadt, es ist so heiss, dass man, selbst, wenn man im Schatten ist, das Gefuehl hat, die Haut brutzelt. Die ideale Zeit fuer einen Strandtag.....

Also, das Projekt 'German Cheescake' ist leider nicht so gut ausgegangen. Von aussen sah der Kuchen umwerfend aus. Aber irgendetwas stimmt mit dem Quarkersatz oder unseren Messungen nicht, denn der Muerbeteigboden sah perfekt aus und schmeckte total schrecklich. Die Quarkfuellung war nahezu fluessig und schmeckte ebenso grauenhaft. Als Belohnung fuer den ganzen Stress haben wir uns erst mal zwei Becher Eis geholt.

Der Wahnsinn kennt keine Grenzen. Da Uli und ich das Projekt 'German Cheescake' ja nun angeleiert haben, wollten wir es natuerlich auch zuende bringen. Es klappte ja gestren auch ganz gut mit dem Kauf der Springform. Aber wo um alles in der Welt solten wir in Amerika ganz normalen Quark herbekommen. Wir haben dann erst mal Belehrungen ueber cottage chesse, cream cheese und famers cheese bekommen. Das ist doch bitte schoen kein Quark. Und auf der baking soda verpackung wurde ausgiebig angepriesen, wie gut man mit baking soda alles moegliche im Haus reinigen koenne und ganz unten rechts stand dann in kleiner Schrift, dass man es aber auch zum backen verwenden koenne!!! Nun, ja, wir haben bei einer Affenhitze den Gasofen auf 350 was auch immer gestellt und der Kuchen ist im Ofen. Das Umrechnen der Einheiten hat Uli uebernommen, es kam uns zwar alles etwas spanisch vor, sieht aber gut aus. So, dann koch ich mal Kaffee.

Heute hatten wir einen richtigen erholsamen Tag. Und wie kann man so einen Tag gebuehrend beginnen? Natuerlich mit einem Lauf im Central Park. Ich habe es noch mal gewagt, dorthin zu fahren und wohlweislich habe ich mein Handtuch mitgenommen, in das ich mich dann in der eiskalten Bahn einmummeln konnte. Wir sind sogar die ganze Runde um das Reservoir gelaufen!!!!! Und spaeter habe ich mal ein wenig Nachbarschaftskontakte gepflegt und mit dem Ladenbesitzer in unserer Strasse ueber typischen deutschen Kaesekuchen gefachsimpelt, den werden Uli und ich naemlich morgen backen. Und in dem Laden gibt es alles, was das Backherz begehrt. Von der Backform bis zur Zimtstange ueber Deko und Verpackung. Man kann dort sogar Kurse belegen und anschliessend einen Koffer kaufen, der aussieht wie diese Anglerkoffer, wo dann da ganze Back- und Dekoequipment reinkommt.

So manches kann man sich ja doch nicht entgehehn lassen. Heute habe ich eine laengere Mittagspause in der Carnegie Hall verbracht. Gluecklicherweise haben mir meine Kontakte eine private Fuehrung in den gerade renovierten Hallen verschafft ;-) Es war grandios! Ich durfte sogar auf die Buehne und so tun als sei ich Maria Callas. Naja, es klang nicht ganz so gut und es war jetzt auch nicht so gut besucht, aber ich stand tatsaechlich auf dem gleichen Holz, wo schon so mancher Kuenstler Blut und Wasser geschwitzt hat, denn der Abstand zum Publikum betraegt gerade mal zwei Meter. Gut eingestimmt werde ich jetzt noch die evening hours im Whitney Musuem wahrnehmen und dann vielleicht noch gemuetlich einen Cocktail in Battery Park City schluerfen. Die Reisekasse weist erstaunlicherweise noch nicht allzu grosse Loecher auf, so dass ich jetzt alles auf den Kopf hauen kann. Apropos Kopf hauen, will dieser franzoesische Anwalt tatsaechlich das Finale fuer ungueltig erklaeren lassen?!

Du liebe Zeit, jetzt bleibt aber wirklich nicht mehr viel davon, um noch das ein oder andere zu sehen. Und da inzwischen die sozialen Kontakte ueberwiegen, bleibt eh nicht mehr sehr viel Zeit fuer sightseeing. Die letzten Einkaufsauftraege kommen ins Haus geflattert und mein neugekaufter Koffer scheint schon wieder zu klein zu sein. Die ersten Veranschiedungsgeschenke habe ich schon entgegen genommen und ich muss mich wohl tatsaechlich drauf einstellen, dass ich bald abreise......aber langsam werde ich auch ein bischen aufgregt, wie es wohl wieder zu Hause sein wird und welche spannenden Geschichten die Lieben daheim zu berichten haben.

Das Konzert war einmalig und das Feuerwerk noch besser als am 4. Juli. Und heute wird dann auch endlich mal 'richtig' gearbeitet. Ich mache einen kleinen Job bei einer Computer Firma, die Spracherkennungsprogramme erstellen, da werde ich gleich ein paar deutsche Texte lesen und kriege dafuer 40 bucks!!! Dann kann ich wenigstens sagen, dass ich sogar Geld in New York verdient habe!!! Wettermaessig wird es immer schwueler und die Vorhersage ist, dass sich das bis August noch steigern wird. Nun bin ich froh um jede Klimaanalage auf meinem Weg....