Habe es so gerade ins Tasty Curry geschafft. Eigentlich ist hier gerade Feuerwarnung und alle sollen im Haus bleiben, da die Rauchbildung der Feuer um SF so stark ist. Die Rauchbildung aus der indischen Küche hinter mir ist aber auch nicht zu unterschätzen und es wird sich zeigen, ob ich mein Leben nicht doch lieber auf der Straße verlieren möchte und dann noch wenigstens was gesehen zu haben. Apropos sehen, habe heute mal den Ocean Beach erkundet und werde jetzt gleich mal wieder etwas Kunst genießen und ins de Young Museum gehen. Dort soll das Café auch sehr gut sein und es hört sich fast so an, als ob ich dort mein Nachmittags-Sahnestückchen essen werde. Habe eine Dissertationsbilanz gezogen und muss sagen, dass ich bisher viel gesehen und einiges schon geschrieben hab. Da kann ich jetzt beruhigt zu Kaffe und Kuchen übergehen.
Bea108 - 26. Jun, 17:54
In diesem Fall kann ich zu Recht sagen, dass die Bedford Ave. in Williamsburg, NYC die Ostküsten-Antwort auf die Haight St an der Westküste sein möchte, die Betonung liegt allerdings auf möchte. Dieses Viertel hier hat es tatsächlich geschafft weit über meine Lebensspanne hinaus den Flair der Flower-Power-Hippie-Jimi Hendrix-Janis Joplin-Szene zu bewahren. Wie im Traum taumelte ich von einer Straßenseite zur anderen und wußte gar nicht, wo ich jetzt stehen bleiben soll und was ich mir anschauen soll - große Verwirrung war angezeigt. Hier lag der "Love from Kathmandu"-Shop neben dem Shop für "New & Used DVD's" und der Tatoo/Drogenutensilien-Shop neben dem "Record your own songs"-shop, Whole Foods gibt es hier ebenso, wie American Apparel, dazwischen laden Kate's Kitchen und Thai kitchen und Kitchen von mindestens 10 anderen Nationen ein und dazwischen tummeln sich alle, die entweder hier wohnen, hier gerne wohnen würden, hier mal gewohnt haben oder einfach nur Touristen sind. es gehört hier auch ganz natürlich zum guten Ton sich bei kleinen Verschnaufspausen auf den Bürgersteig zu setzen und die Zeit verstreichen zu lassen, falls die Schuhe drücken, darf man auch gern Barfuß laufen - live free, die happy!
P.s.: Johny-Boy Stucky hat heute seine Maske fallen lassen und sich als der netteste Mensch überhaupt entpuppt. Wir konnten uns am Ende gar nicht voneinander trennen und so viel gequatscht.
Bea108 - 25. Jun, 20:00
Heute geht es wie schon gestern ins Asian Art Museum, dort wartet John Stucky auf mich, und wie sein Name vermuten lässt, ist er auch ein ganz kleines bisschen stuck up. Seine Schuhe sind aber toll, die gefallen mir echt gut. Auf jeden Fall ist der John Herr über ein Meer von Büchern, da stehen sogar welche, die wir in Deutschland wohl nur in der hinterletzten Ecke haben, also eine wahre Goldgrube für mich. Dummerweise habe ich gestern vor lauter Schreck über John den Termin 11am gelegt, da werd ich das heißeste Spiel aller Zeiten nur über den live ticker mitverfolgen können. Obwohl es hier einige Bars gibt, die live übertragen. Ich hoffe nur, es kommt in Köln zu keinen medienwirksamen Ausschreitungen.
Bea108 - 25. Jun, 10:08
Hier in San Francisco scheinen sich die bisherigen möglichen Kombinationen der öffentlichen Verkehrsgestaltung zu ballen. Es gibt die normalen Busse mit Haltewunschsignal per Schnur und viereckiger Taste, um die hintere Tür zu öffnen, muss einfach die Stufen hinabsteigen, dann wird die automatische Türöffnung bedient. Dann gibt es die historischen Busse ohne Haltewunschsignal. Eigentlich ist es nur ein Bus - der F und der fährt zwischen Castro und Fisherman's Wharf den lieben langen Tag hin und her. Dann gibt es die Cable Cars, da hängt zwar eine Schnur, aber die darf nur von den Schaffnern bedient werden, Haltewunsch wird dem Schaffner mündlich angesagt. Dann gibt es die U-Bahn, einmal als Metro und einmal als BART, Unterschied zeigt sich im Preis und der Strecke. In der Metro wird der Haltewunsch ebenfalls per an den Fenstern gespannte Schnur angezeigt, obwohl die Metro eh an jeder Station hält!!!
Kleiner Exkurs: Die Straßenlaternen sind ein sicheres Kennzeichen in welchem Viertel man sich gerade befindet, beispielsweise sind in Little Italy die Laternen mit der italienischen Fahne bemalt und in Chinatown sind die Laternen mit chinesischen Lampions verziert.
Bea108 - 24. Jun, 21:50
Dies ist ohne zu übertreiben San Francisco's Antwort auf New York's Coney Island - als es noch bessere Zeiten erlebt hat. Man fällt von einer touristischen Attraktion zur nächsten und ist von einen Geruch bestehend aus süßen Mandeln, Pommes und Schokolade umgeben. Alle drei Minuten wird man eingeladen zu einer Bootstour oder einer Bike-the-Bridge-Tour, was man aber höflich ablehnen darf. Alles in Allem wird hier mit viel Liebe, Herz und Geschäftssinn die maritime Nostalgie San Franciscos's bewahrt und gelebt. Das Wetter ist so unberechenbar wie die See - es sind drei Grad wärmer, der Himmel ist verhangen, die Sonne blendet aber dennoch wie irre und der Wind droht einen zwischendurch vom Pier zu fegen
Bea108 - 23. Jun, 17:04
Dachte, dass die erste Amtshandlung sei, mit der Cabel Car zu fahren. Und ich habe genau aufgepasst wie das geht. Also, es sind immer drei Mann auf einem Wagen, einer lenkt - soweit man bei den Schienen von Lenken sprechen kann, einer bremst und der dritte bedient die Glocke als Kommunikationsmittel für alle. Alle zusammen bedienen den Wagen an den Umschlagplätzen. Und hier wird tatsächlich umgeschlagen. Der Wagen wird auf ein Rondelle gefahren. Der Bremser bedient auch hier wieder die Bremse, löst sie allerdings, damit die Plattform gedreht werden kann, nun wird mit dreifacher Manneskraft die Plattform samt Wagen um 360 Grad gedreht, damit sie auf der Nebenspur wieder in die Richtung fahren kann aus der sie gekommen ist. Und weiter gehts. Toller Job. Man ist immer an der frischen Luft, sieht die schönsten Teile der Stadt, zwar alle 15-20 Minuten, hat aber immer mit gut gelaunten Menschen zu tun, die Spaß haben die Stadt zu erkunden und fühlt sich dann irgendwie wie im Urlaub - das hat der Lenker mir zumindest gesagt. Diese Cabel Car wird meinem Neffen bestimmt Spaß machen, wenn er bei steilen Abstiegen sich halsbrecherisch aus dem Wagen lehnen kann, was fast schon erwünscht ist.
Bea108 - 23. Jun, 16:56
Es ist neblig, gewöhnungsbedürftige 14 Grad C und die Stadtpläne, Tourangebote und Reisetipps liegen um mich herum. Bereite mich auf die Tage in der Stadt vor und will natürlich so viel wie möglich sehen. Morgen steht zwar den ganzen Tag das Asian Art Museum auf dem Plan, aber bis dahin und danach ist jede Menge Zeit, was zu unternehmen. Sitze gerade Cafeine in der Geary St - irgendwo im Bermuda Dreieck von Civic Center, Van Ness und Union Square. Aber jetzt muss ich mal los, damit ich nachher auch was zu Schreiben habe!
Bea108 - 23. Jun, 14:26
Ich würde sagen, diesen Flughafen kenne ich nun wie meine Westentasche. Da unerwartete Bauarbeiten den Bahnverkehr an der Weiterfahrt hinderten, kam ich zehn Minuten nach Ende des Check-In's an und man hat mich nicht mehr auf meinen Flug gesetzt. Ich kam auf die Stand by Liste und marschierte im Zuge dessen zuesrt mal zu Gate C11, dann zu C25 und zum Schluss zu C21. Hier wurde ich dann endlich nach 6 Stunden Wartezeit mitgenommen. United hat sich für mich sogar etwas besonderes überlegt, sie haben mir einen Platz in der Businessklasse gegeben mit Refreshments und Mahlzeit, hätte ich sonst nicht bekommen. Alles in allem bin ich nun um halb zwölf Ortszeit angekommen und lege mich jetzt erst mal schlafen und morgen werde ich mich erst mal orientiere.
Bea108 - 23. Jun, 02:14
Bei solch einem Namen, was soll man da noch hinzu fügen. Der Akzent wird breiter, dass es einem das Herz öffnet, allerdings versteht man auch nicht mehr allzu viel. Ebenso wird das Land weiter und die Seen größer, Lake Calhoun ist direkt um die Ecke und das Herz kann entspannen. Die Straßen werden breiter und hier gibt es keine Parkplatzprobleme. Heute habe ich den Beginn eines typischen Sturms im mittleren Westen erlebt, er flaute aber rasch wieder ab. Auch hier lebt der amerikanische Traum, es wurde ein Paket mit etwa 2000 Kaugummies geliefert, frei, damit der hiesige Haushalt diese mal testen kann und später einen Geschmacksbeurteilung senden soll......! Jetzt wird Tequila und Gitarre ausgepackt und das Heartland gerockt!
Bea108 - 20. Jun, 21:05
Das ist mal ein richtiges Abenteuer, im legendären Greyhound Bus zu fahren. Nehme mir heute für zwei Tage sozusagen Urlaub und fahre ins Heartland, genauer nach Minneapolis, und um noch genauer zu sein wir stehen gerade auf einer Raststätte in Tomah; Milwaukee und Madison haben wir glücklicherweise schon hinter uns gelassen. Hier tummelt sich alles, wie man es in den Roadmovies kennt. In der Wartehalle habe ich ein waschechte Amish-Paar gesehen, haargenau wie aus dem Film Der einzige Zeuge. Neben mir sitzt ein Cowboy ohne Pferd, auf der Strecke nach Milwaukee saß ich in einer Gruppe Mexikaner, hinter mir saß eine Mutter mit vier Kindern, die man sich gut in einer Wohnwagensiedlung vorstellen konnte.
Gestern war ich im Art Institute, leider war die Ausstellung sehr reduziert, da....hier geht gerade ein Streit in die erste Runde und man hört nur.."Don't touch my bag again...I said don't touch my bag again...it was an accident...hey man, fuc*** DON'T TOUCH MY BAG AGAIN!" Keith der Busfahrer hat aber alles im Griff und es geht auch schon weiter....habe gerade per sms gelesen, wir sind im Halbfinale, konnte Löwi seinen Job von der Tribune aus doch noch ganz gut absolvieren!
Bea108 - 19. Jun, 22:13
Wer die Frau des Zeitreisenden gelesen hat, der weiß wo ich war! Jamie, der ja seit einiger Zeit auf meiner Liste der hilfsbereitesten Menschen ganz oben rangiert, hat auch wirklich alles gegeben, damit ich am Ende des Tages mit einem rauchenden Kopf aus dem Museum gekommen bin. Es war großartig, dass wir nicht noch in jedes Regal geklettert sind, um auch den hinterletzten Winkel des Museums zu erkunden, war wirklich alles. Die Ausstellung war zwar etwas wie Kraut und Rüben und erinnerte mich doch stark an das Jacques Marchais Museum auf Staten Island, aber vereinzelt gab es interessante Stücke. Auf dem Weg dorthin konnte ich ausgiebig das Bussystem und die Busse studieren. Da reist man schon etwas in der Welt und denkt, kennt man einen Bus kennt man sie alle, aber weit gefehlt. Bei uns drückt man ja bei Haltewunsch einen viereckigen Knopf, in New York hingegen drückt man eine senkrechte knallgelbe Schiene und hier in Chicago zieht man an einer Schnur die waagerecht an den Fenstern entlang führt. Hier darf man sogar Fahrräder mitnehmen, vorne vor dem Fahrer auf dem Bus außen drauf, in New York darf man unter Umständen mal einen Kinderwagen mitnehmen. Aber den Abschluss diese gelungenen Tages war eine Motorradtour auf einem ganz schnellen Flitzer entlang des Lake Shore Drive - es war warm, etwas windig, genug Benzin im Tank und der fast volle Mond hing dick über dem See. Bei Fragen: ich bin hintendrauf mitgefahren!
Bea108 - 17. Jun, 22:16
Habe gar nicht gewusst, wie angenehm Chicago ist. Und Gleichzeitig stelle ich fest, wie anziehend und auch abstoßend New York: es bietet von allem so viel, dass man kaum weiß, wohin. Man begegnet nicht nur den ganzen angenehmen, schönen, intelligenten, gut aussehenden und riechenden Menschen und Situationen, sondern auch im gleichen Maße allem nur erdenklich Unangenehmen - jede Gesellschaftsschicht und jeder Geisteszustand geben sich fröhlich ein stelldichein und man weiß dann manch mal gar nicht, wo man jetzt reinspringen soll - dann hilft nur noch Entspannung. Hier in Chicago lebt man eher den amerikanischen Traum - so far. Ich habe ihn zumindest gelebt, nachdem ich mein Sack und Pack in einem wunderschönen Zimmer mit eigenem Bad und Veranda abgesetzt hab und dann in den nächstgelegenen Supermarkt gegangen bin. Man glaubt es kaum, alles war dort XXL. Einkaufswagen, so groß, dass man eigentlich einen Führerschein braucht, es gab sogar elektronische Gefährte mit Sitz für die älteren Herrschaften, Gemüsepackungen kiloweise abgepackt, Gehacktes im drei-Kilo-Pack, Regale über Regale, man hatte das Gefühl alle Lebensmittel nahmen eine von 84000 Kombinationen ein. Fröhlich hüpfte ich dann mit der guten Kerry Gold Butter und der Orangenmarmelade nach Hause!
Bea108 - 16. Jun, 21:15
Jetzt geht das wieder los, wo packe ich was rein und wie viel Kilo darf ich mitnehmen. Bei Inlandsflügen sieht es mal wieder ganz anders aus und ich habe mich entschieden, alles in meinen wunderbaren Koffer zu packen und mich am Flughafen überraschen zu lassen - ich entspann mich jetzt einfach.... Ich lande um halb drei Ortszeit, das heißt, ich muss sofort aus dem Flieger und entweder den nächsten Bildschirm erreichen oder meinen Computer in Gang bringen. Auch wenn unsere Jungs gespielt haben wie die F-Jugend von meinem Neffen, wollen wir sie doch in den Fußballhimmel katapultieren!
Bea108 - 16. Jun, 07:51